Grundschule untersucht den Wannenbach

Schüler/-innen der Grundschule untersuchen den Wannenbach

Am 20.06.2023 haben 14 Schüler/-innen der Grundschule im Rahmen der diesjährigen "Projekttage" das Wasser im Wannenbach untersucht. Lehrerin Frau Schick und Sozialarbeiterin Frau Nassal erhielten bei der Leitung fachliche Unterstützung von den Gewässerexperten des Bürgerforums Windenreute, Dr. Philippe Coulon und Dipl.-Ing. P. Julian Schab. Die Ortschaftsverwaltung hatte dankenswerterweise an der Untersuchungsstelle mähen lassen, so dass der Wannenbach dort gut zugänglich war. Ausgestattet mit Eimerchen, Teesieben und Becherlupen machten sich die Kinder voller Freude im angenehm kühlen Nass des Wannenbachs (Höhe In der Waid/Höllenbergstraße) auf die Suche nach wirbellosen Tieren. Es wurden u.a. Flohkrebse, Wasserwanzen, Wasserskorpione, Wasserschnecken, Egel, Kriebelmückenlarven und Zweiflüglerlarven entdeckt. Die gefundenen Tiere wurden gesammelt, mit einfachen Tiertafeln bestimmt und dann wieder freigelassen. Einige Exemplare wurden von den Kindern mit einem Mikroskop näher untersucht. Da die gefundenen wirbellosen Tiere wertvolle Informationen über die Wasserqualität geben (sog. Indikatororganismen) und den ökologischen Zustand des Wannenbachs widerspiegeln, war eine vereinfachte Bestimmung der Güteklasse des Baches möglich. Solche Bestimmungen der Güteklasse existieren für den Wannenbach bereits für die Gewässerabschnitte oberhalb des Siedlungsgebiets (zwischen oberem Wannenweg und Quellgebieten). Dort ist der Wannenbach ein sehr gesundes, sauberes und wertvolles Bächlein, dass vielen seltenen Arten Zuflucht bietet. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Bach an der Untersuchungsstelle im Vergleich zum Oberlauf leider einen deutlich schlechteren Gewässerzustand aufweist. Die vorgefundene Tierlebensgemeinschaft deutet auf erhebliche Belastungen hin. Aus gewässerökologischer Sicht besteht dringend Verbesserungsbedarf. Unter Anleitung von Philippe Coulon wurde das Wasser des Wannenbachs auch chemisch-physikalisch untersucht. Auch hierfür gibt es Vergleichsmessungen aus dem Oberlauf des Baches. Eine interessante Erkenntnis war dabei, dass die Quellen des Wannenbachs kalkreiches Wasser zutage fördern und der Wannenbach damit ein sogenanntes Carbonatgewässer ist. An der Untersuchungsstelle war das Wasser jedoch vermutlich durch oberflächliche Einleitungen bereits verändert. Insgesamt gab die chemisch-physikalische Untersuchung jedoch Anlass zur Hoffnung: Die Wasserqualität ist bei Trockenwetter prinzipiell gut und geeignet für seltene Wasserorganismen. Die Beeinträchtigung der Gewässerökologie ist also vermutlich nicht durch Überdüngung oder Giftstoffe verursacht, sondern eher Folge des unnatürlichen Gewässerbettes (Verdolungen und Vertiefungen) und Folge von Einleitungen von Regenwasser über Kanäle, sowie Oberflächenabschwemmungen.

Mit reger Beteiligung haben die Kinder insgesamt sehr viel Wissenswertes über den Wannenbach, die Lebensgemeinschaft an Bächen, die Ökologie aber auch über Beeinträchtigungen und den Schutz von Gewässern gelernt, z. B. dass Aale 5000 km weit wandern und dass das Regenwasser von Straßen und Dächern über kleine Kanäle im Wannenbach landet, und deshalb z. B. auf keinen Fall Autos im Umfeld des Baches gewaschen werden dürfen oder kein Putzwasser in die Gullies gegossen werden darf.

Die Ergebnisse der Gewässeruntersuchung wurden bei der Abschlussveranstaltung am Freitag den 23.06.2023 in der Grundschule präsentiert.

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